1. Die Häuserschluchten
Spätestens beim ersten Hinaufsteigen von der Subway, erfassen einen diese Häuserwuchten und man ist nur noch fasziniert. Aber auch schon beim Anflug, wenn man Glück hat und der Wind gut steht und man über Manhattan anfliegt, wird man verzaubert. Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Besuch in New York. Da war es genauso, Anflug über Manhattan und mir blieb fast die Spucke weg.
Besonders beeindruckend ist die Sicht vom Rockefeller Center aus. Besonders interessant für Fotografen wird das Spiel aus Licht und Schatten, wenn man früh morgens durch die "Schluchten" zieht und die Sonne einige Strahlen durch die Häuserreihen wirft und nur einen Teil der endlos langen Strassen beleuchtet. Wahnsinn finde ich auch die Gebäude in Downtown mit ihren tausend Fenstern. Ich stelle mir immer vor, wie viele Menschen da wohl arbeiten? Durch Midtown streife ich immer durch und versetze mich zurück in die Zeit der 20er Jahre, aus der noch viele Art-Deco Gebäude stammen. Magisch.
Besonders witzig ist, auch wenn man schon mehrere Tage vor Ort ist, man kann es nicht lassen, immer wieder nach oben zu schauen....weil man immer wieder aufs Neue fasziniert ist, von diesen Wolkenkratzern. Da hilft es, wenn man einfach nach oben geht, auf eine der vielen Aussichtsplattformen. Wir waren diesmal auf dem Top of the Rock (ohne Warteschlage!!).
2. Den Central Park
Eigentlich dachte ich immer, der Central Park ist der größte innerstädtische Park der Welt. Stimmt nicht. München und der Englische Garten mit seinem unterschätzen Nordteil ist um ein Vielfaches größer. Trotzdem besitzt dieser Park direkt in Manhattan einen bestimmten Flair da man von Wolkenkratzern umzingelt wird. Die Hochhäuser ragen an jeder Seite in die Höhe und bilden somit eine Abgrenzung. Am liebsten würde ich den ganzen Tag durch den rechteckigen Central Park spazieren oder mit der Kutsche fahren, auf allen Parkbänken Platz nehmen und all den Joggern, Schachspielern, Jongleuren, Picknickern, müden Touristen vom Sightseeing und nicht zuletzt den Zootieren aus dem süßen Central Park Zoo, zuschauen. Es ist wie eine Oase in die man aus der Hektik und dem Trubel der Großstadt entfliehen kann; und wenn man sich es fest einbildet, hört man sogar keinen Autolärm und Gehupe mehr, wenn man auf einer der grünen Wiesen Platz genommen hat. Der Park ist nicht zuletzt einer meiner Lieblingsplätze, weil auch das berühmte Metropolitan Museum direkt an den Park angrenzt. Nach einer langen Sightseeing Tour oder einem Museumsbesuch kann man sich danach gemütlich im Park von den tausend Schritten der Stadt erholen.
3. Die Vielseitigkeit beim Essen
Und schon wieder sitzen wir beim Abendessen daheim und reden von dem leckeren Essen in Manhattan. Nirgends auf der Welt hab ich so eine Vielfalt an Essen kennenlernen und probieren dürfen. Es gibt nichts was es nicht gibt. Besonders gut gefällt mir, dass man überall in der Früh an einem der Imbisswägen frische Rühreier und einen Bagel auf die Hand bekommt. So spart man sich auch das überteuerte Hotelfrühstück und zahlt nur wenige Dollar.
Die Menschen in New York gehen fast jeden Tag nach der Arbeit aus und gehen so gut wie immer essen. Alles unkompliziert und meist ohne Reservierung. Man wartet einfach an der Bar auf einen freien Tisch. Der Wechsel ist groß.
Der After-Work Drink auf einer der stylischen Rooftop Bars ist auch wirklich phänomenal und lecker, wenn man weiß, dass danach ein Dry Aged Steak auf einen wartet. Hervorragend sind natürlich auch die Burger, wobei ich sagen muss, dass die Burgerläden in München schon auch mithalten können....
Essen gehen in New York ist kein kostengünstiges Vergnügen, aber man sollte es einfach genießen wenn man dort ist. Wir haben uns jeden Tag unser Sightseeing Programm um das Essen herum gebaut und nicht andersrum. Somit bestand das Tagesprogramm zu 80% aus Essen :-)))
4. Soho und Greenwich Village
Hippster, Luxusboutiquen, Stahltreppen, Artdecogebäude, Shopping, feine Restaurants, Alternative, Promis, keine Touristen - das ist Soho und Greenwich. Ich mag diese Viertel genau deshalb, weil es dorthin immer nur wenige Touristen, abseits der Manhattan "Hot Spots" schaffen. Obwohl ich auch Tourist bin, gefällt mir das urbane Stadtgefühl in den kultigen Vierteln sehr gut. Shopping ist hier bis zum Umfallen möglich, vorausgesetzt man hat eine prall gefüllte Geldbörse...Soho setzt Trends die bei uns erst Jahre später ankommen. Auch wenn ich kein Fan mancher Trends wie z.B. dieser vollbärtigen Hippster, Möchtegern-Toll-Chici-Mickis, die H&M mit Gucci kombinieren und ihren Schosshund Gassi führen, bin, ist der Flair dieser Stadtviertel einfach schön. Das liegt wohl hauptsächlich an der entspannten Atmosphäre in den Strassen, weniger Lärm und der tollen Architektur der Gebäude. An jeder Ecke entdeckt man bunte Häuserfassaden und interessante, ausgefallene Geschäfte. Die Häuser sind viel kleiner und niedriger als anderswo in Manhattan und man denkt, man ist auf einmal ganz woanders. New York ist so facettenreich! Mein Tipp: Greene Street.
5. Ein Spaziergang über die Brooklyn Bridge bis nach Brooklyn
Die Brooklyn Bridge. Jeder kennt sie aus irgendwelchen Filmen. Das Monstrum verbindet Manhattan mit Brooklyn und die Brücke ist wohl eines der meist besuchten Sightseeing Objekte in Manhattan. Die Menschen strömen regelrecht über die schmalen, vollgestopften Fußgängerpfade und dann rasen auch noch Fahrradfahrer an einem vorbei. Aber sie hat einfach ihren Charme. Die Sicht auf Manhattan ist einfach zauberhaft. An vielen Stellen bleiben die Menschen stehen und machen Fotos mit der Skyline im Hintergrund. Manche allerdings nehmen den Weg nicht bis nach Brooklyn, das Überqueren dauert auch seine Zeit aber ein Abstecher in Brooklyn lohnt. Dort herrscht eine andere Stimmung als im quirligen Manhattan. Es ist wohl kein Geheimtipp mehr dass man rechts unterhalb der Brücke im Stadtteil Dumbo einen tollen Blick auf Manhattan genießt. Aber der Park ist trotzdem total leer und wir waren fast alleine. Auch nachts lohnt sich das Überqueren der Brücke und ein Besuch dieses kleinen Parks. Wenn man durch die Strassen von Brooklyn streift genießt man die Ruhe. Auch hier gibt es überall leckere Restaurants, kleine idyllische Parks und die wohl beste Laufstrecke - entlang am Hudson River mit Blick auf Downtown. Einfach toll!
Bald folgt Teil 2 dieser Städtereise...freut euch darauf...
Developement + Scan: Carmencita Film Lab
Filme: Fuji 400H
35mm, 14-70mm